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Vision

Die Bacherlorarbeit des Autors an der Fakultät Architektur- und Stadtplanung der Universität Stuttgart am Institut für Architekturgeschichte war im Sommersemester 2020 der Geschichte der Anlage sowie einem die Historie aufgreifenden Entwurf gewidmet.


Er beabsichtigt, die vorhandenen historischen Elemente im Gartenbereich (Bauwerke, Wege, Gebäudeumrisse, Relikte des Bewässerungssystems, …) wieder sichtbar zu machen, sie sofern nötig nachzuzeichnen, sie erlebbar zu gestalten und in Wert zu setzen. Abgetrennte Bereiche, wie die offene Veranda samt einstigem Weinberg sowie das nördlich gelegene Gelände mit dem historischen Portal, werden durch verschiedene konzeptionelle Herangehensweisen wieder mit der Anlage verbunden. Gleichsam soll der Charakter des verwunschenen Kleinods bewahrt bleiben. Mittels architektonischer und landschafts-gärtnerischer Eingriffe wird zwischen den bisher konträr wirkenden Zeitschichten (Historie versus IGA 1993) vermittelt und eine harmonische Koexistenz ausgebildet.

 

Zentral ist hierbei der Umgang mit Hans-Dieter Schaals Kunststation, die den eigentlichen Ruinenbereich mit Stegen und Brücken überspannt. Schaals Konzept für die Ruine der Villa Moser beabsichtigte, historische Villen-Elemente sowie die geheimen Wünsche und Träume des wohlhabenden, villenbauenden Bürgers von italienischer Architektur und südlichen Gärten, auf heutige Mittel und Ausdrucksformen zu übertragen. Bedauerlicherweise konterkariert die Kunststation wichtige Sicht- und Wegachsen der historischen Anlage und stellt nur bedingt Ortsbezüge her, obgleich das ein wesentlicher Bestandteil der damaligen Kunststationen war.
Aufgrund dessen sollen die Geschichte störende sowie verfälschende Elemente abgebrochen oder umgestaltet werden. Starke Teile werden belassen, um das schlüssige Konzept, die Transformation historischer Villen-Elemente in die Moderne, zu stärken. Zusätzlich soll die Ruine durch minimale bauliche Eingriffe kulturell sowie museal genutzt werden. Das eröffnet die Möglichkeit, im einstigen Zentrum der Anlage über die Geschichte des Geländes, ihres Erbauers und Stuttgarts Vergangenheit als Schokoladenstadt aufzuklären, aber auch das Gelände für weitere Nutzungen zu öffnen. Der nördliche Wein- und Gemüsekeller der Ruine wird als Freilichtmuseum genutzt. Die südlichen Räume des Magazinkellers beherbergen einen zurückhaltenden, transparenten Glas-Körper, der vielseitig bespielt werden kann.

Die detaillierte Entwurfsbeschreibung kann hier heruntergeladen werden. Die Pläne nach dem Anklicken auf das jeweilige Bild.

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